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Dachstühle bilden zusammengenommen bei allen gängigen Dachformen das gesamte Traggerüst des Daches. Somit stellt der Dachstuhl den elementaren Bestandteil einer traditionellen Dachkonstruktion dar und steht im Zentrum eines jeden Dachbaus. Entsprechend sorgsam sollte ein Dachstuhl im Vorfeld eines jeden Hausbau durchgeplant werden. Die Planung können Bauherrn dabei selber durchführen. Welche entscheidende Aspekte dabei zu beachten sind, soll im Folgenden aufgezeigt werden.
Auswahl der Dachform entscheidend für die Planung des Dachstuhls
Der gesamten Planungsprozess sowie der nachfolgende Konstruktionsprozess für ein Dachstuhl wird entscheidend beeinflusst von der gewählten Form des Daches, welches vom Dachstuhl getragen werden soll. Folgende Dachformen, die auf einem Dachstuhl basieren, werden im Bereich der Wohnhäuser dabei besonders häufig verwendet:
- Mansarddach
Das Mansarddach stammt ursprünglich aus der Barockzeit und wurde vom französischen Architekten Francois Mansart entwickelt. Hierbei sind die unteren Dachflächen entweder auf der Frontseite, auf zwei Seiten oder allseitig so geneigt, dass sie durch eine deutlich steilere Neigung im Vergleich zu den oberen Dachflächen gekennzeichnet sind. Mansarddächer lassen sich sowohl mit stehendem Dachstuhl, das heißt mit senkrechten Stuhlsäulen, als auch mit einem liegenden Dachstuhl bzw. geneigten Stuhlsäulen konstruieren. Die Dachstuhlkonstruktion ist hierbei vergleichsweise kompliziert, bringt dafür aber erhebliche Raumgewinne.
- Pultdach
Ein Pultdach besteht immer nur aus einer einzigen, geneigten Dachfläche. Die Neigung der Dachfläche kann dabei unterschiedlich stark konzipiert sein, liegt in den meisten Fällen aber bei mindestens 30°. Konstruktionstechnisch wird ein Pultdach meistens als Sparrendach aufgebaut, das bei geringen Spannweiten nicht immer eine Dachstuhlkonstruktion benötigt. Bei hohen Spannweiten werden aber zumeist doch senkrechte Stuhlsäulen, das heißt stehende Dachstühle, verwendet, wobei die Konstruktion mit liegende Dachstühlen grundsätzlich auch möglich ist.
Pultdächer kommen grundsätzlich für eine Reihe von Gebäudearten in Frage, werden aber gerade in Europa vorwiegend für die Bedachung von Anbauten benutzt. Die Vorteile von Pultdächern ergeben sich aus der vergleichsweise einfachen und kostengünstigen Konstruktion und dem quasi automatischen Wasserabfluss. Werden Solarzellen auf dem Pultdach installiert, so kann sich das Pultdach zur Sonnenseite geneigt auch als besonders energieeffizient erweisen. Nachteile entstehen je nach Stärke des Neigungswinkels allerdings durch den teilweise erheblichen Wohnraumverlust im oberen Bereich eines Gebäudes.
- Satteldach
Das Satteldach, auch als Giebeldach bekannt, stellt die gängigste Dachform in Deutschland und ganz Mittel- und Nordeuropa dar. Es besteht aus zwei Dachflächen, die jeweils im gleichen Neigungswinkel beidseitig geneigt vom Dachfirst aus herunter verlaufen. Die Giebelseite bildet dabei stets ein senkrechtes Dreieck. Ein Satteldach ist normalerweise durch einen stehenden Dachstuhl gekennzeichnet. Der große Vorteil hierbei ist die recht einfache und vergleichsweise günstige Dachstuhlkonstruktion, genauso wie der gute Schutz vor Witterungen. Allerdings sind Satteldächer auch mit einem gewissen Wohnraumverlust verbunden und bieten nur sehr limitierte Belichtungsmöglichkeiten.
- Schleppdach
Das Schleppdach wird durch eine zusätzliche Dachfläche charakterisiert, die die gesamte Dachfläche geneigt erweitert und so beispielsweise Anbauten oder anderweitige zusätzliche Gebäudeteile bedeckt. Besonders einfach und deshalb häufig, werden Schleppdächer als Erweiterung eines Satteldaches konzipiert. Grundsätzlich lassen sich Schleppdächer aber auch auf Basis anderer Dacharten konstruieren. Die Dachstuhlkonstruktion hängt somit auch entscheidend von der gewählten grundlegenden Dachform ab. Der entscheidende Vorteil eines Schleppdaches ist die Überdeckung von untergeordneten bzw. angebauten Teilen des Hauptgebäudes. Die Nachteile ergeben sich aus dem zusätzlichen Aufwand und den zusätzlichen Materialkosten, die für das Satteldach entstehen.
- Walmdach
Das Walmdach beschreibt eine Dachform, die sich stark dem Satteldach ähnelt, allerdings neben zwei geneigten Dachflächen auch eine geneigte Giebelseite aufweist. Walmdächer gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Spezialformen, so zum Beispiel das Krüppelwalmdach oder das Fußwalmdach. Laufen die Dachflächen am Dachfirst zu einer Spitze zusammen, so handelt es sich beim Dach je nach Flächenform um ein Zelt- oder Pyramidendach, die beide ebenfalls Spezialformen des Walmdachs darstellen. Walmdachkonstruktionen gelten grundsätzlich als äußerst stabil, erfordern aber auch einen erhöhten Konstruktionsaufwand und höhere Konstruktionskosten. Zudem gehen auch sie mit einem Wohnraumverlust einher.
Die Auswahl einer Dachform sollte stets auf Grundlage der geplanten Gebäudeart, aber auch abhängig von ästhetischen sowie baurechtlichen Aspekten getroffen werden. Nicht jede Dachform eignet sich optisch oder rechtlich für jede Umgebung und jeden Bauort.
Planung der Dachkonstruktion
Auf Basis der gewählten Dachform sowie der Grundfläche des geplanten Hauses, können nun nachfolgend die benötigte Größe und der benötigte Neigungswinkel für die Dachflächen bestimmt werden. Die Größe des Daches wird zwar in erster Linie von der Grundfläche des geplanten Gebäudes, allerdings durchaus auch von der geplanten Dachform bestimmt. Die Neigung des Daches hängt dagegen beinahe vollständig von der gewählten Dachform ab.
Zur Sicherheit sollte die Berechnung der benötigten Dachgröße sowie Dachneigung stets von einem qualifizierten Statiker oder Zimmerer durchgeführt werden. Nach Abschluss der Neigungs- und Größenberechnung des Daches, kann dann abschließend die Materialplanung für den Dachstuhl erfolgen. Dachstuhlkonstruktionen bestehen in den allermeisten Fällen aus Holz. Handelt es sich bei dem Bauvorhaben aber um ein besonders großes Gebäude, dann kann auch Stahlbeton oder Eisen für den Dachstuhl verwendet werden, was allerdings mit Mehrkosten verbunden ist.
Planung der Kosten
Nachdem die Planung des Dachstuhls an sich beendet ist, sollte nun der finanzielle Aspekt der Dachstuhlkonstruktion berücksichtigt werden. Die Kosten für einen Dachstuhl hängen wiederum entscheidend davon ab, welche Dachform in welcher Größe benötigt wird für das Bauvorhaben. So gelten Satteldächer grundsätzlich als die günstigsten Varianten, während bei Dachstuhlkonstruktionen für Mansard- und Walmdächer grundsätzlich mit höheren Kosten gerechnet werden muss. Als grober Richtwert kann bei einem Satteldach so zum Beispiel mit Kosten von 60 Euro pro Quadratmeter, bei einem Mansarddach mit 80 Euro und bei einem Walmdach sogar mit 90 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden.
Ist ein Bauantrag nötig für die Dachstuhlkonstruktion?
Wird ein Dachstuhl im Rahmen eines vollständigen Neubaus konstruiert, so wird natürlich kein spezieller Bauantrag für den Dachstuhl benötigt. Die Ordnungsmäßigkeit dieses wird von den Behörden bereits als Teil des Genehmigungsprozesses für das gesamte Bauvorhaben geprüft. Geschieht die Dachstuhlkonstruktion aber im Rahmen einer Dachsanierung oder einer Dachrenovierung, so ist in den allermeisten Fällen sehr wohl ein Bauantrag nötig.
Die genauen Regeln bezüglich der Baugenehmigungspflicht unterscheiden sich aber von Bundesland zu Bundesland und teilweise auch von Gemeinde zu Gemeinde. Vor dem Beginn der Dachstuhlkonstruktion, sollten sich Bauherren deshalb am besten entsprechend erkunden bei der jeweils zuständigen Bauaufsichtsbehörde oder Gemeinde.
So sieht die Software aus:
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